Der RSD (Reise Service Deutschland) lockt mit scheinbar unschlagbaren Schnäppchenpreisen erfolgreich in ausgewählten Zeitschriften. Bei uns war es das ADAC Heft. Es wurde einem der Eindruck vermittelt, dass wir als ADAC Mitglieder einen besonderen Bonus erhalten würden und nur dadurch zu einem sensationellen Preis eine super Reise machen könnten.
Es ist schon richtig, dass uns der Preis dazu bewog, das Angebot überhaupt näher anzuschauen.
Sehr skeptisch haben wir nach Fallen gesucht, denn man muss schon sehr naiv sein, wenn man glaubt mit 129,- € sind vier Flüge, eine Woche Rundreise mit dem Bus und eine Woche Badeurlaub finanzierbar.
Ein Blick in die Preistabelle zeigt, es gibt tatsächlich einen Abflug kurz vor Weihnachten zu diesem Preis. Wir haben uns für einen früheren Zeitpunkt entschieden, für den ein Saisonzuschlag von 100,- € fällig war.
Viel wichtiger jedoch ist die Tatsache, dass es sich hierbei nur um Übernachtung mit Frühstück handelt. Für die erste Woche wird ein Kultur- und Genusspaket angeboten. Für uns als ADAC Mitglieder wieder zum besonderen Sparpreis von 129,- €. Das beinhaltet die Eintrittsgelder während der Rundreise sowie das Abendessen. Zu beachten: nur für die erste Woche.
Zusätzlich wurde für die erste Woche das Zusatzpaket “Entdecker“ angeboten. Das beinhaltet einen weiteren Tagesausflug (am 3. Tag, der ansonsten zur freien Verfügung ist), einen Galaabend mit Showprogramm und Abendessen, eine Vorstellung der “Tanzenden Derwische“ sowie 5 x Mittagessen.
Für die zweite Woche, laut Beschreibung einem Badeurlaub, der gänzlich kostenlos ist, gibt es weitere Pakete. Übernachtung mit Frühstück ist bereits dabei. Für 99,- € gibt es das Abendessen und für weitere 99,- € gibt es “all-inklusive“ dazu.
Wer also das “Rundum-sorglos-Paket“ bucht kommt auf folgende Rechnung:
Grundpreis: | 129,- € |
Saisonzuschlag: | 100,- € |
Kultur- u. Genusspaket: | 129,- € |
Entdeckerpaket: | 100,- € |
Abendessen 2. Woche | 99,- € |
All-inclusive 2. Woche | 99,- € |
Summe: | 656,- € |
Hinzu kommen noch Trinkgelder für den Busfahrer, den Reiseleiter, Kofferträger usw.
Natürlich ist es keine Pflicht alle Pakete anzunehmen. Wir haben auf das Entdeckerpaket verzichtet. Eine Mitreisende hat sogar nur den Grundpreis und den Saisonzuschlag bezahlt. Sie hatte dann auch nur Übernachtung mit Frühstück, ist zwar überall mit hingefahren konnte aber nicht bei den Führungen teilnehmen. Die meisten Teilnehmer haben alle Pakete genommen.
Vom Reiseleiter wurden wir mehrfach darauf hingewiesen, dass dieser günstige Preis nur zustande kommt, weil in den umsatzschwachen Monaten von Oktober bis April, der türkische Staat und die Industrie- und Handelskammer der Türkei diese Reisen subventionieren, um die Arbeitsplätze in der Tourismus-Branche zu erhalten.
Ein besonderer Trick besteht darin, dass alle Zusatzpakete nur am Urlaubsort, nur in bar und nur in Euro gebucht und bezahlt werden können. Das verschafft der Türkei Devisen und erspart in Deutschland Steuern.
Während der Rundreise wurden bestimmte Raststätten angefahren, die von RSD genau vorgeschrieben waren. Hier konnte man zur Toilette gehen. Es wurde aber auch immer jede menge Plunder als Reisesouvenir angeboten. Hinzu kamen noch die Besuche in der Teppichfabrik sowie in der Leder- und Schmuckfabrik. Ich vermute, dass auch hier Gelder an RSD fliesen.
Es muss jeder für sich selbst entscheiden, ob es sich um eine Schnäppchen handelt, der Preis angemessen, oder gar überhöht ist.
Planmäßiger Abflug: 7:40 Uhr ab Frankfurt am Main, mit der türkischen Billig-Airline: “Freebird“.
Tatsächlich sind wir um 8:00 Uhr gestartet. Am Check-in Schalter mussten wir über eine Stunde anstehen und die Sicherheitskontrolle dauerte ca. 50 Minuten, da nur ein Schalter geöffnet war. Somit konnte das Flugzeug erst mit 20 Minuten Verspätung abheben. Die Zeit konnte aber während des Fluges wieder aufgeholt werden. Pünktlich um 12:00 Uhr erreichten wird den Flughafen in Antalya.
Geflogen sind wir mit einem Airbus A 320 mit etwa 180 Sitzplätzen. Das Flugzeug war voll besetzt, der Sitzabstand gerade noch zu ertragen. Länger hätte der Flug aber nicht sein dürfen.
Es war ein ruhiger und angenehmer Flug, jedoch mit schlechtem Service. Einmal während des gesamten Fluges wurde Wasser, Kaffee oder Tee in kleinen Bechern verteilt. Alle weiteren Getränke oder auch Speisen gab es nur gegen Barzahlung.
Nach etwa der Hälfte der Flugzeit stellte sich jedoch ein viel größeres Problem heraus. Im Flugzeug gab es nur drei Toiletten für 180 Flugreisende. Das war entschieden zu wenig. Zumal während des Aufenthalts in Antalya die Toiletten abgeschlossen waren.
Bei dieser Zwischenlandung wurde die Crew gewechselt und es stiegen vier Reiseleiter zu.
Es wurde eine Liste durchgegeben aus der man entnehmen konnte, in welchen der vier Busse man eingeteilt war. Wir waren Bus 4 zugeteilt und der Vorname unseres Reiseleiters war “Nuri“.
Der Flug nach Zypern dauerte 45 Minuten. Am Flughafen “Ercan“ gab es einen interessanten Landeanflug. Der Pilot flog eine enge Kehre mit starker Schräglage in geringer Höhe und musste nach dem Aufsetzen auf der kurzen Landebahn sehr stark abbremsen. Der Grund dafür ist wohl, dass das Flugzeug nicht in den Luftraum von Süd-Zypern eindringen darf.
Nach der Landung ging es zu Fuß vom Flugzeug zur Flughafenhalle. Dort gab es eine kurze Passkontrolle und schon ging es weiter zur Kofferausgabe. Alles ging recht flott.
Vor dem Flughafen warteten vier Busse. Um ca. 14:00 Uhr fuhren wir ab zum Hotel. Die Fahrt dauerte eine knappe Stunde. In dieser Zeit gab es eine kurze Information über den Reiseverlauf. Wichtiger jedoch war es für den Reiseleiter die Zusatzpakete für die erste Woche zu verkaufen.
Untergebracht waren wir im “Salamis Bay Conti Resort Hotel & Casino“
Einem 5 Sterne Hotel direkt am Strand mit Spielkasino.
Für insgesamt 517 Betten war nur ein Speisesaal vorhanden, der sehr eng bestuhlt war. Frühstück und Abendessen gab es als Buffet, Mittagessen hatten wir nicht gebucht. Durch die vielen Gäste und der Enge im Speisesaal entstand ein hohen Geräuschpegel und eine unangenehme Hektik. Das Essen war hervorragend und in einer überwältigenden Vielfalt. Nur gemütlich Essen war kaum möglich. Die Getränkepreise waren sehr moderat.
Unser Zimmer war sehr schön, sauber, die Betten bequem, mit kleinem Balkon und seitlichem Meerblick.
Nähere Informationen gibt es unter: www.salamisbaycont.com
Als wir am Hotel ankamen, gab es einen Cocktail zur Begrüßung und die Koffer wurden durch das Hotelpersonal auf das Zimmer gebracht.
Der Rest des Tages war zur freien Verfügung.
In diesem Hotel blieben wir drei Nächte, bis es weiter in die Türkei ging.
Bis auf den Speisesaal ist das Hotel wirklich sehr zu empfehlen.
Um 6:30 Uhr erhielten wir einen Weckruf, ohne dass wir ihn bestellt hatten. Von RSD ist wirklich alles durchorganisiert. Nach einem ausgiebigen Frühstück brachen wir mit dem Bus pünktlich um 8:00 Uhr zu unserer ersten Besichtigungstour auf.
Die Busse auf Zypern sind nicht sehr bequem. Die Beinfreiheit ist äußerst gering und es gibt weder eine Klimaanlage noch eine Toilette. Besonders zu erwähnen ist, dass auf Zypern Linksverkehr herrscht.
Wir fuhren über das Fünf-Finger-Gebirge in etwa einer Stunde zum Dorf Bellapais. Mitten im Ort gibt es einen Busparkplatz mit Toilettenhaus (natürlich gegen Bezahlung). Von dort aus ging es in einem kurzen Fußmarsch auf der Dorfstraße hinauf zu den Ruinen des Klosters Bellapais aus dem 14. Jh. Unser Reiseführer Nuri, machte zuerst eine kurze Führung, danach hatten wir genügend Zeit zur freien Verfügung um alles in Ruhe anzuschauen.
Anschließend fuhren wir weiter zur Burg St. Hilarion. Bereits im Bus wurden wir über die Geschichte dieser Ruine informiert. Vom Eingang (bis dahin konnte der Bus fahren) bis zum Gipfel mit dem am höchsten gelegenem Bau der Burg sollen es 900 Stufen sein. Unser Reiseleiter führte uns bis zum Mittelteil. Von da aus konnte man auf eigene Faust den Gipfel erklimmen. Es war auch hier genügend Zeit um alles zu erkunden.
Weiter ging es nach Girne. Angeblich eine der schönsten Hafenstädte im gesamten Mittelmeerraum. Wer gebucht hatte, ging nun zum Mittagessen, die anderen hatten etwa eine Stunde Freizeit. Anschließend wurde die Burg von Girne, die direkt am Hafen anschließt besichtigt. Bis zur Abfahrt hatten wir etwa 2,5 Stunden Zeit. Genug für Hafen, Burg und Altstadt.
Da wir am Jahrtag der Gründung der türkischen Provinz Nord-Zypern in Girne waren, wurde uns noch eine kostenlose Flugshow der türkischen Luftwaffe geboten. Bei Anbruch der Dunkelheit, so gegen 17:00 Uhr waren wir wieder im Hotel.
Wer das Zusatzpaket “Entdecker“ gebucht hatte, für den war um 9:00 Uhr Abfahrt nach Salamis und Farmagusta.
Wir konnten uns einen Tag am Strand erholen. Die Mittagstemperatur lag bei 25 0 C und das Wasser war auch noch angenehm warm. So dass wir 5 Wochen vor Weihnachten noch im Mittelmeer schwimmen konnten.
Wieder wurden wir um 6:30 Uhr geweckt. Um 8:00 Uhr war dann die Abfahrt nach Nikosia, der Hauptstadt Zyperns. Diesmal mussten wir unser Gepäck mitnehmen, da wir am gleichen Tag noch nach Antalya weiter geflogen sind.
Nikosia ist die einzige Hauptstadt Europas die geteilt ist, so ähnlich wie es lange Zeit in Berlin war.
Die Stadt war sehr voll, da noch Feierlichkeiten mit militärischen Ehrungen anlässlich des Gründungstages der türkischen Provinz Nord-Zypern stattfanden.
Es gab eine Stadtführung zu Fuß durch unseren Reiseleiter, anschließend hatten wir noch zwei Stunden Zeit um auf eigene Faust die Stadt zu erkunden.
Es gibt einen Grenzübergang für Fußgänger nach Süd-Zypern. Somit war ein kurzer Abstecher möglich. Uns interessierte jedoch mehr die alte Karawanserei und die Altstadt.
Um 11:20 fuhren wir weiter zum Flughafen Ercan.
Planmäßig sollte unsere Maschine um 14:00 Uhr abheben. Wir warteten jedoch vergeblich. Und niemand, auch nicht unser Reiseleiter konnte uns sagen wo das Problem lag.
Gegen 17:00 wurden Hamburger mit Pommes und Cola verteilt. Das Essen war kalt und schmeckte überhaupt nicht. Einige Mitreisende hatten anschließend Magenprobleme.
Um 18:30 Uhr konnten wir dann doch mit einer Ersatzmaschine starten. Jetzt wurde auch durchgesagt, dass es technische Probleme gab und erst ein anderes Flugzeug herangeschafft werden musste. Wir verbrachten insgesamt 6,5 Stunden im Sicherheitsbereich des Flughafens. Das war meiner Ansicht nach das einzig wirklich negative an dieser Reise.
Gegen 21:00 Uhr kamen wir dann endlich im Hotel “Grand Lara Park“ in Antalya an.
Nähere Informationen gibt es unter: http://grandparklara.com/?lang=de
Es lohnt sich, dieses Hotel im Internet anzuschauen. Eine Bettenburg wie wir sie noch nie gesehen haben. Das Hotel besteht aus mehreren Hochhäusern. Nur Massentourismus! Ich glaube nicht, dass man sich hier erholen kann. Und wieder ein riesiger Speisesaal, zwar mit reichhaltigem Buffet, und auch wirklich gutem Essen, aber ohne jegliche Gemütlichkeit. Dafür jede Menge gestresste Urlauber, viel Lärm und Hektik.
Wir hatten zu zweit ein Familienzimmer für 5 Personen mit drei Räumen.
Diesmal wurden wir schon um 5:30 Uhr geweckt, da die Abfahrt um 7:00 geplant war.
Alle Teilnehmer waren pünktlich am Bus, jedoch der Reiseleiter hatte verschlafen. So kamen wir erst mit einer halben Stunde Verspätung los. Hinzu kam, dass ausgerechnet an diesem Tag der G 20 Gipfel in Antalya stattfand und deshalb die meisten Hauptstraßen gesperrt waren und wir uns auf Nebenstraßen durch den dichten Verkehr quälen mussten.
Es folgte eine mehrstündige Fahrt durch das Taurusgebirge. Da wir wieder einen Bus ohne Toilette hatten, gab es zwei Pausen an Rasthöfen mit Restaurant und Souvenirverkauf.
Gegen 12:00 Uhr erreichten wir Pamukkale.
Auszug aus dem Reiseführer von RSD: An einem breiten Hang über dem Tal haben heiße Mineralquellen im Lauf der Jahrhunderte schimmernde Kalksinterterrassen gebildet; diese wurden ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Bei Sonnenuntergang färbt sich das Weiß golden, rosa oder karminrot. Die Quellen wurden brereits in der Antike genutzt; im 2. Jh. v. Chr. Gründete König Eumenes II. Von Pergamon hier die Stadt Hierapolis.
Nach dem Mittagessen in einem Restaurant am Stadtrand fuhren zum zum Eingang. Unser Reiseleiter machte am Anfang eine kleine Führung, etwa eine halbe Stunde, danach hatten wir noch mehr als drei Stunden Zeit uns alles in Ruhe anzuschauen.
In verschiedenen Internet-Foren habe ich vor Antritt unserer Reise gelesen, dass viele RSD Reisegruppen keine Zeit hatten die Kalkterrassen und die Stadt Hierapolis zu besichtigen. Sie konnten alles nur von unten betrachten. Dies war bei uns ganz anders. Wir hatten genügend Zeit. Hätten wir das vorher gewusst, dann hätten wir unsere Badesachen mitgenommen. In einigen heißen Quellen kann man baden.
An dieser Stelle möchte ich auf mein Video aufmerksam machen, denn Bilder sagen mehr als 1000 Worte.
Kurz vor Anbruch der Dunkelheit sind wir dann nach Pamukkale in das “Polak Thermal Hotel“ gefahren.
Nähere Informationen gibt es unter: http://polathotel.com.tr/
Dies war das einzige Hotel auf der gesamten Reise, mit dem wir überhaupt nicht zufrieden waren.
Unser Zimmer erreichten wir über ein Labyrinth von Gängen. Es war nicht sauber und die Betten waren unbequem. Das Schlimmste jedoch war das Essen. Eine wahre Zumutung was Frische und Qualität betraf. Es gab kein Fleisch nur gammeligen Fisch oder Spaghetti mit roter Soße. Einige Gäste hatten am nächsten Tag heftige Magenprobleme.
Die Abfahrt war um 8:00 Uhr und kurz darauf war schon die erste Pause. Am Fuß der Kalkterrassen
hatten wir noch 1 Stunde Zeit zum Staunen und Fotografieren. Natürlich gab es wieder jede Menge Souvenirläden.
Weiter ging es dann in die Textilstadt Denizli. Dort besuchten wir eine Teppichfabrik. Es war eine sehr langatmige aber doch interessante Verkaufsveranstaltung. Und tatsächlich fanden sich in unserer Reisegruppe auch ein paar Käufer.
Anschließend ging es zum Mittagessen und danach folgte eine lange Busfahrt nach Kemer.
Warum wir so weit entfernt von Antalya übernachten musste, konnte oder wollte uns niemand sagen. Ich vermute, dass dieses Hotel gerade Zimmer frei hatte und diese dem Reiseveranstalter billig angeboten wurden.
Unser Reiseleiter hat uns mehrfach darauf hingewiesen, dass der Besuch in der Teppichfabrik sowie in den Leder- und Schmuckfabriken für alle Reisegruppen per Gesetz vorgeschrieben ist. Die Regierung will dadurch die heimische Wirtschaft stärken. Es bestehe ja auch kein Kaufzwang.
Trotzdem ist es schwierig die Verkäufer wieder los zu werden.
Bei allen drei Verkaufsveranstaltungen gibt es zuerst eine Vorführung der Produkte und danach wird jeden Paar oder auch jedem Alleinreisenden eine Verkäuferin oder ein Verkäufer zugeteilt. Die sprechen sehr gut deutsch und weichen einem nicht mehr von der Seite.
Unser heutiges Programm begann mit einer kleinen Stadtführung in Antalya mit anschließender Freizeit um auf eigene Faust die Altstadt zu erkunden. Wir besuchten den historischen Hafen sowie einen türkischen Basar. Hier wurde allerdings nur Ramsch verkauft und die Verkäufer waren sehr aufdringlich.
Gegen 11:00 Uhr ging es dann weiter im Pflichtprogramm. Zuerst besuchten wir eine Lederfabrik.
Die Veranstaltung begann mit einer Modenschau. Vorgeführt wurden hauptsächlich Lederjacken bekannter Designer, die in der Türkei produziert werden. Angeblich wurden diese zu einem besonders günstigen Preis angeboten. Dazu kann ich nichts sagen, da kenne ich mich nicht aus. Die uns anschließend zugeteilte Verkäuferin konnten wir schnell von einer Lederallergie überzeugen und die Verkaufsräume verlassen.
Nach dem Mittagessen ging es gleich weiter zu einer Schmuckfabrik. Auch hier wieder das selbe Spiel; erst eine kurze Vorführung, dann kamen die Verkäuferinnen und Verkäufer. Es wurde uns angeboten den bereits vorhandenen Schmuck kostenlos zu reinigen. Diese Dienstleistung nahmen einige von uns in Anspruch. Es wurde von unserer Reisegruppe auch gekauft. Dadurch haben wir erfahren, in welchem Hotel wir die zweite Woche verbringen werden, denn der Schmuck wurde erst in ein paar Tagen ausgeliefert.
Übernachtet haben wir in einem Hotel in direkter Nähe zum Flughafen von Antalya.
Obwohl das einzige Tagesprogramm daraus bestand, in das Hotel zu fahren, in dem wir den “kostenlosen Badeurlaub“ verbringen sollten, mussten wir doch wieder um 6:00 Uhr aufstehen.
Die Busabfahrt war für 7:30 Uhr geplant. Das hat aber leider nicht geklappt.
Unser Reiseleiter hatte uns am Abend zuvor eindringlich gewarnt: „In diesem Hotel gibt es zwei Minibars,“ waren seine Worte. „Bitte überlegen Sie genau ob sie hier etwas herausnehmen. Schauen Sie zuerst die Preise an!“
Jedoch haben einige der Teilnehmer scheinbar nicht richtig zugehört oder waren schon zu müde und erschöpft von dem ewigen Hotelwechsel. Vielleicht haben sie es auch nicht richtig verstanden, denn mit der zweiten Minibar war ein überwältigendes Angebot an Kosmetika und Hygieneartikel im Bad gemeint.
In den Hotels zuvor gab es immer einige Kleinigkeiten wie Duschgel, Shampoo oder Seife zur kostenlosen Verwendung. In diesem Hotel jedoch war alles kostenpflichtig.
Einige der Mitreisenden sind darauf reingefallen und haben sich kräftig an dem Angebot bedient.
Manche haben zum Beispiel die original verpackte Zahnbürste verwendet. Was für mich unerklärlich ist, denn jeder hatte doch seine eigene dabei. Viele haben auch nur unnötigerweise Dinge mitgenommen, die sie eigentlich nicht brauchten.
Als wir das Zimmer verlassen hatten, wurde sofort durch das Hotelpersonal der Bestand der Minibar und der Artikel im Bad überprüft. Und noch bevor wir an der Rezeption waren war schon die Rechnung fertig. Einige der Reiseteilnehmer waren sehr überrascht über die horenten Preise. Und eine Mitreisende konnte ihre Rechnung gar nicht bezahlen, da sie kein Geld mehr dabei hatte.
Der Hotelmanager lies unseren Bus nicht abfahren bis sich ein anderer Reisegast bereit erklärte die Rechnung zu übernehmen.
Ich glaube das ist eine Masche von diesem Hotel um zusätzlich Geld einzunehmen. Von den anderen drei Bussen, die noch dabei waren, sind auch einige darauf reingefallen.
Etwa mit einer Stunde Verspätung konnten wir dann doch losfahren. Unser Reiseleiter entschied, noch einmal an einem Geldautomaten anzuhalten, da wir zwar eine große Club-Anlage ansteuerten, es da aber weit und breit keinen Geldautomaten gibt.
Denn jetzt war es an der Zeit die Zusatzpakete für die zweite Woche zu bezahlen. Und zwar in bar, in Euro und direkt beim Reiseleiter. Dieser hatte schon am Abend zuvor damit begonnen, es hatten aber nicht alle Reiseteilnehmer genügend Bargeld dabei. Und so musste er mit dem Verkauf im Bus weitermachen, da vor Ankunft im Hotel alle Gäste mit einem entsprechenden Armband ausgestattet sein mussten.
Es gab folgende Möglichkeiten:
keine Zuzahlung = Übernachtung mit Frühstück
99,- € Zuzahlung = Übernachtung mit Frühstück + Abendessen
198,- € Zuzahlung = Übernachtung + all inklusive
Die Club-Anlage liegt im Großraum Antalya, jedoch weit außerhalb und es ist keine Ortschaft in unmittelbarer Nähe. Darum haben wir uns diesmal für “all inklusive“ entschieden, und das war gut so.