Pilgerboom im Mittelalter: Im Mittelalter erlebte das Pilgern einen regelrechten Boom. Die Christen hatten die Wahl zwischen drei bedeutenden Zielen: Rom, Jerusalem und Santiago de Compostella. Herkunft und Bildung waren beim Pilgern zweitrangig. Pilger kamen aus jedem Stand. Dies begeisterte im standesgeprägten Mittelalter besonders Menschen aus den unteren Schichten. Im Spätmittelalter nahmen sogar weltliche Gerichte das Pilgern in ihren Strafenkatalog auf. Das ging so weit, dass eine Strafpilgerreise nach Santiago vor der Todesstrafe bewahren konnte. Im 15. Jahrhundert pilgerten Menschen zunehmend auch aus Abenteuerlust und weil sie andere Länder und Kulturen kennenlernen wollen.
Mainkling ist ein Stadtteil der Gemeinde Frankenhardt.
Der Gasthof “Zur Eiche“ ist ein Familienbetrieb in 6. Generation und bietet neben einem gemütlichen Biergarten auch Zimmer für Jakobspilger.
Zum Gasthof gwehört auch eine Metzgerei mit eigener Schlachtung. Donnerstags ist Schlachttag und so gab es eine ganz hervorragende Schlachtplatte zum Abendessen mit Kraut, Blut- und Leberwurst, Bauchfleisch und Brot für 8,- €.
Der Glockenturm von Mainkling (links) gibt viertelstündlich die Zeit durch Glockenschlag an. Zu jeder vollen Stunde schlagen die Glocken mindestens zwei Minuten in voller Lautstärke.
Heute ist der Tag der Umwege! Schon nach etwa einer halben Stunde auf geteerten Feldwegen hört am Fleckenbachsee die Markierung auf. Nach der Beschreibung in meinem Wanderführer ist dies ein schwieriger Wegabschnitt, mal links, mal rechts immer durch den Wald bis nach Rosenberg.
Mir hat diese Beschreibung nichts geholfen. Der Weg hat plötzlich aufgehört und ich konnte auch beim zurückgehen keinen Weiterweg finden. So bin ich quer durch den Wald gelaufen bis ich wieder auf einen Weg gestoßen bin. Hier habe ich wahrscheinlich die falsche Richtung eingeschlagen und bin nach längerer Zeit an eine stark befarhener Straße angekommen. Dort konnte ich mich wieder orientieren und wieder auf den richtigen Weg finden. So kam ich etwa 2 Stunden später als geplant in Rosenberg an.
Rosenberg wurde 1344 erstmals urkuntlich erwähnt. Da die Gegend über sehr quarzhaltigen Sand und großen Holzreichtum verfügt, entstand eine Glashütte, die vom Ende des dreißigjährigen Krieges bis 1876 bestand. Das Gebiet gehörte über Jahrhunderte zu Fürstprobstei Ellwangen. 1938 kam es zu Württemberg, zum Landkreis Aalen. Seit der Kreisreform 1974 gehört Rosenberg zum Ostalbkreis. Zur Gemeinde Rosenberg gehören 32 Dörfer, unter Anderen auch Hohenberg.
Von Rosenberg führt ein Wanderweg erst leicht ansteigend, zum Schluss sehr steil auf den 569 m hohen Hohenberg. Dort wurde Ende des 19.Jahrhunderts die Jakobuskirche im neoromanischen Stil erbaut.
Weiter geht es hinter der Kirche steil hinab und dann ebenso steil wieder bergauf nach Adelmannsfelden.
Lange Zeit ohne Markierung komme ich plötzlich an einem Baumhaushotel vorbei. Anschließend erreiche ich den “Waldcampingplatz Hüttenhof“. Hier bin ich kurz eingekehrt. Ein Dauercamper, der mich an meinem Hut als Jakobspilger erkannt hat, teilte mir mit, dass er immer den Jakobsweg gehen wollte, aber nie die Zeit dazu hatte. Jetzt ist er 81 Jahre alt und es ist zu spät. Das war auch ein Grund für mich letztes Jahr loszugehen, den irgendwann ist man wirklich zu alt für diese Strapazen.
Der Wirt sagte zu mir, dass ich ruhig noch etwas dableiben könnte, denn zu meinem Tagesziel wären es nur noch drei Kilometer. Zum Glück habe ich das nicht geglaubt, denn über staubige Waldwege und zum Schluss wieder auf der Landstraße hat es mehr als 2 Stunden gedauert bis nach Pommertsweiler.
Übernachtet habe ich im “Landgasthof Albblick“.